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DIE TÜR

Die Tür ist der Riss in der Wand, in der Mauer. Sie ist zugleich die Verbindung zwischen zwei Platzen und zwei Welten. Die Tür verbindet das Innere mit dem Ausseren und macht aus beiden Bins. Sie ist Erwartung und Hoffnung, aber zugleich ist sie das Unmogliche und die Verneinung. Wo es eine Tür gibt, gibt es zwei Raume und die Tür wird dazwischen immerTrennung und Vereinigung sein. Die Tür ist doppeldeutig: sie ist Ankunft und Aufbruch. Sie ist Begrussung und Abschied. Sie ist Ja und Nein, ist Hier und Dort. Sie ist Dieses und Jenes.

Jede Túr gehort zu einer Grenze. Diese Grenze kann fest und materiell sein, Oder auch nur in den Kopfen existieren. Die Tur ist Rahmen, Schwelle, Wand und Riegel. Sie ist alles und jedes von ihnen. Sie ist das Undurchdringliche und das Passierbare.

Vor 20 Jahren fiel die Berliner Mauer. Heute ist es das Brandenburger Tor, das uns weiter an die Mauer erinnert, die jahrezehntelang ein einziges Volk trennte, isolierte und entfremdete. Die Mauer existiert jetzt nicht mehr, ihre Spur jedoch bleibt und wird immer da bleiben und das Tor wird uns immer daran erinnern. Sie wird uns immer von Trennung und Einheit, von Vergangen-heit und Gegenwart erzählen.

Diese Werke beschäftigen sich mit dem universellen Konzept der TÜr und mit dem, was sie bedeutet. Gleichzeitig werden sie inspiriert durch geschichtliche Ereignisse und Besonderheiten der deutschen Kultur sowie durch meine unzahligen personli-chen Erlebnisse in diesem Lande, das mir so viel gegeben hat; all das hat einen tiefen Eindruck in mir hinterlassen.
Eugenio Murillo-Fuentes